Ökologische Vorteile
Welche ökologischen Vorteile hat ein begrüntes Dach? Zum einen filtern und reinigen die Pflanzen in dem begrünten Dach die umgebende Luft. Das Klima vor Ort wird optimiert und enthält weniger Staub und Schadstoffe. Ein weiterer Vorteil ist das Speichern von Regenwasser im Gründach. Damit wirkt sie der stetig steigenden Flächenversiegelung entgegen und schont die Abwasser-Kanalisation, da mehr als 40% des jährlichen Regenwassers gespeichert wird. Die Verdunstung kühlt dabei die Umgebung und sorgt für ein verbessertes Kleinklima. Der gesamte zusätzliche Dachaufbau inklusive der Pflanzen haben außerdem eine isolierende Wirkung: Im Winter wird die Wärme im Gebäude gehalten und im Sommer sorgt das begrünte Dach für ein kühleres Haus. Besonders in Städten wird der sommerliche Hitzestau nicht nur im Haus, sondern auch im Außenbereich des Hauses verbessert. Das System der Dachbegrünung schützt außerdem das Dach und sorgt für eine etwa doppelte Lebensdauer der Dachhaut vor allem auf Flachdächern. Die Dachbegrünung sorgt außerdem für eine gute Schallabsorption zur Lärmminderung im städtischen Raum sowie für einen Schutz vor Elektrosmog und Mobilfunk-Strahlung. Die trockenheitsliebenden, blühenden Pflanzen bieten der Fauna zudem einen Lebensraum. Nicht nur zahlreiche Insekten erfreuen sich an den Blüten und Nischen im Dach, sondern auch für Vögel entsteht ein Nist- und Nährplatz.
Die besondere Optik der Dachbegrünung
Die Dachbegrünung hat zudem auch optische Reize. Aus höheren Etagen blickend wirkt ein begrüntes Dach beruhigend, ästhetisch und natürlich. Besonders im städtischen Raum werden damit die zwischen der Bebauung stehenden Großbäume durch weitere Grünflächen auf den Dächern ergänzt. In vielen Straßenzügen sind begrünte Dächer sogar nahezu die einzige vorhandene Grünfläche. Ist die Dachbegrünung nicht auf Flachdächern gepflanzt, sondern auf Dächern mit geringer Dachneigung, ist die Grünfläche sogar bodennah erkennbar und wertet das Wohngebiet naturnah auf.
Planung und Aufbau der Dachbegrünung
Die Dachbegrünung eignet sich für nahezu alle Dächer mit geringer Dachneigung. Flachdächer sind dabei natürlich prädestiniert, aber auch Pultdächer mit flacher Neigung sind geeignet. Die Dachbegrünung ist zudem nicht für Wohngebäude interessant, sondern auch öffentliche Immobilien, Firmengebäude und Nebengebäude wie Garagen oder Überdachungen sind möglich. Bei allen Dacharten müssen vorab die statischen Bedingungen geklärt werden. Anschließend kann die extensive Dachbegrünung erfolgen, die einen Aufbau von 8 cm bis 26 cm aufweist. Der Aufbau besteht aus einem wasserdichten Wurzelsperrfolie auf dem Dach. Darauf folgt eine Speichermatte für das Regenwasser sowie eine Drainageschicht zum Abführen des überschüssigen Wassers. Ein Vlies oder eine Filterschicht darauf schützt das Entwässerungssystem vor dem Substrat, dass auf das Vlies gefüllt wird. Diese Erde ist eine besondere Pflanzerde mit geringem Humusanteil (ca. 15%) und einem hohen Steinanteil (Lava, Splitt oder Kies), die ungedüngt ist. Darauf folgt die Bepflanzung der extensiven Dachbegrünung. Sowohl bei den extensiven als auch bei den intensiven Dachbegrünungen bauen wir mit dem Dachbegrünungssystem von Optigrün.
Intensive Dachbegrünung: Der Dachgarten
Aufbauten von mehr als 26 cm ermöglichen sogar eine intensive Dachbegrünung auch mit größeren Pflanzen. Bei einem großen Aufbau von bis zu 2 Metern Stärke kann selbst ein kompletter Dachgarten entstehen. Die Arbeits- und Wohnumgebung für den Menschen wird damit verbessert. Ein Dachbegrünung ist ein wichtiger Bestandteil des nachhaltigen Bauens. Begehbare Dächer und Dachgärten sind ein zusätzlicher, naturnaher Wohnraum.
Pflanzenauswahl
Die Dachbegrünung ist 365 Tage im Jahr dem Wetter ausgesetzt. Für die extensive Dachbegrünung werden also ausschließlich winterharte und trockenheitsresistente Pflanzen verwendet. Diese Sonnenanbeter müssen außerdem einen geringen Nährstoffbedarf und eine geringe Wuchshöhe aufweisen. Darüber hinaus müssen sie pflegeleicht sein und dürfen beispielsweise keinen Rückschnitt erfordern. Unter Berücksichtigung all dieser Punkte hat sich für eine Dachbegrünung vor allem der blühende, immergrüne Mauerpfeffer (Sedum) bewährt, der in vielen Blütenfarben und Blattfarben erhältlich ist. Ergänzt wird dies oftmals durch Hauswurz (Sempervivum) mit schöner, fester Blattstruktur und emporsteigenden Blütendolden. Die Sommerblüher Mauerpfeffer und Hauswurz werden gerne um den Frühjahrsblüher Steinbrech (Saxifraga) in der Dachbegrünung erweitert. Bei der intensiven Dachbegrünung, die einen höheren Dachaufbau erfordert sind auch höhere Pflanzen und sogar kleine Bäume möglich.
Pflege der Dachbegrünung
Bei einer guten Planung der Dachbegrünung ist der Pflegeaufwand minimal. In den ersten Wochen nach Pflanzung sollte nur reichlich gegossen werden. Um diese Gießarbeit zu reduzieren, empfiehlt sich das Anlegen einer Dachbegrünung im Frühjahr und Herbst. Im heißen Sommern wird die Anlage einer neuen Dachbegrünung eher vermieden. Nach diesen ersten Wochen muss die begehbare Dachbegrünung nur ein bis zwei Mal Im Jahr von Unkraut befreit werden. Die extensive Dachbegrünung muss anschließend nicht mehr gegossen werden. Eventuell empfiehlt es sich, die Bepflanzung nach einigen Jahren aufzufüllen.
Kosten der Dachbegrünung
Eine Dachbegrünung hat prinzipiell nur einmalige Kosten und es kommen normalerweise keine laufende Kosten hinzu. Aufgrund der ökologischen Vorteile gibt es zudem zahlreiche Förderprogramme. Einige Kommunen und Städte fördern die Einrichtung von Dachbegrünungen bei den Entstehungskosten. Viele Kommunen reduzieren außerdem die Abwassergebühren für Wohngebäude mit Dachbegrünung. Außerdem gibt es Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die zinsreduzierte Kredite vergeben.